In der tiefsten Kammer seines Schlosses entdeckte eines Tages eine kleine, mutige Maus das letzte verbliebene Buch. Neugierig begann sie, die Seiten zu erkunden und lernte dabei selbst das Lesen. Die Maus verstand, welch unermesslicher Schatz an Wissen und Weisheit in Büchern verborgen sein kann.
Eines Tages, als der König durch die unterirdischen Gewölbe des Schlosses wanderte, hörte er ein leises Summen. Er folgte dem Geräusch und fand die kleine Maus, wie sie begeistert aus dem Buch las. Verwundert über die Klugheit der Maus fragte der König sie, woher sie all diese Geschichten und Weisheiten habe. Die Maus antwortete: „Aus diesem Buch, Eure Majestät. Es ist das letzte, das übrig geblieben ist.“
Beeindruckt von der Tiefe des Wissens, das die Maus erlangt hatte, begann der König, seine Meinung über Bücher zu hinterfragen. Er bat die Maus, ihm vorzulesen, und mit jeder Seite, die die Maus umblätterte, wuchs sein Interesse und seine Reue darüber, dass er einst alle Bücher hatte verbrennen lassen.
Erkanntend, dass er einen großen Fehler gemacht hatte, beschloss der König, die Buchkultur in seinem Reich wiederherzustellen. Er ordnete an, dass Kopien des letzten Buches angefertigt und in alle Städte und Dörfer verteilt werden sollten. Zudem ermutigte er seine Untertanen, selbst zu schreiben und ihre Geschichten und Wissen zu teilen.
Mit der Zeit blühte das Land auf, die Menschen wurden klüger und der Austausch von Ideen führte zu einer Epoche des Friedens und des Wohlstands. Der König selbst lernte auch zu lesen und schreiben und wurde zu einem weisen und geliebten Herrscher, der nie vergaß, wie eine kleine Maus und ein einziges Buch sein Herz und seinen Verstand für die Macht der Literatur geöffnet hatten.